Wir verwenden Cookies, um allgemeine Besucherstatistiken zu erfassen, jedoch keine personenbezogenen Daten. Datenschutzerklärung

Die auserwählte Braut

Königin Ester, Mordechai und die bedrohung durch Haman.
Beigesteuert von Bible Pathway Adventures
1
Vor langer Zeit lebte im Königreich Persien ein reicher und mächtiger König namens Ahasveros. Sein Königreich war so riesig, dass es von Indien bis ganz nach Äthiopien reichte. Ahasveros war der mächtigste König der ganzen Welt.<br/>Weil der König so mächtig war, konnte er leben, wie es ihm gefiel. Im dritten Jahr seiner Herrschaft ließ er eine Feier in seinem Palast in der Hauptstadt Susan ausrichten. Als seine Gäste lud er die Prinzen und Oberhäupter Persiens ein.<br/>Die Prinzen waren ganz aufgeregt! Sie hatten schon viel von den wunderbaren Feiern des Königs gehört. Sie sprangen auf ihre Pferde und galoppierten nach Susan, um mit dem König zu speisen und zu trinken.<br/>Der König wollte allen zeigen, wie wohlhabend er war. Er ließ den Prinzen köstliche Gerichte reichen, beherbergte sie ihn prunkvollen Gemächern und sorgte für ein buntes Unterhaltungsprogramm. Die Musikanten spielten auf und alle sangen und tanzten und tranken aus mit Juwelen verzierten Bechern. – Folie 1
2
Als die Feier vorüber war, veranstaltete König Ahasveros eine zweite Feier, dieses Mal für die Bürger von Susan. Sieben Tage lang erschallte Musik durch die Stadt, und die Menschen aßen und tranken, bis sie satt waren.<br/>Am siebten Tage der Feier, als der König schon recht betrunken war, ließ er seiner schönen Frau, Königin Vasti, eine Nachricht ausrichten: „Komm zu mir und trage deine Königskrone.“<br/>Doch Königin Vasti lehnte ab. „Nein“, sagte sie, „das ist nicht gut. Ich gehe nicht.” Der König wurde fuchsteufelswild. „Wie kann ich die Königin für ihren Ungehorsam bestrafen?“, brüllte er. <br/>Die Berater des Königs hatten eine Idee. „Wenn andere Frauen davon erfahren, was die Königin getan hat, behandeln sie ihre Ehemänner vielleicht auch so schlecht“, sagten sie. „Schick sie lieber fort und suche dir eine andere Königin, die dir hilft, das Königreich zu regieren.“ Und genau das tat der König. – Folie 2
3
Kurz darauf trafen viele hübsche Mädchen aus ganz Persien im Palast ein. Jedes Mädchen sollte dem König vorgeführt werden, damit er das Mädchen, das ihm am besten gefiel, zur neuen Königin bestimmen konnte.<br/>Unter den Palastangestellten war ein Hebräer namens Mordechai. Er war vom Stamm Benjamins, einem der zwölf Stämme Israels. Vor langer Zeit hatte König Nebukadnezar Mordechais Vorfahren in Jerusalem aufgegriffen und sie nach Babylon verschleppt, ein Land, das später einmal Persien heißen würde. Und nun lebten viele Hebräer noch immer in Persien.<br/>Als Mordechai erfuhr, dass der König eine neue Königin suchte, nahm er seine schöne junge Cousine mit zum Palast. Sie hieß eigentlich Hadassah, aber alle nannten sie Ester.<br/>Mordechai überließ Ester der Obhut von Hegai, dem königlichen Betreuer der Mädchen. Bevor er den Palast verließ, gab Mordechai ihr eine besondere Anweisung: „Was auch immer geschieht, erzähle ja niemandem, dass du Hebräerin bist und wer ich bin.“<br/>Ester nickte. „Ich verspreche dir, kein Wort zu sagen.“ – Folie 3
4
Ester und die Mädchen lebten nun im Palast und bereiteten sich auf ihr Treffen mit dem König vor. Sie badeten in betörendem Parfüm und pflegten sich <br/>mit auserlesenen Ölen. Und jeden Tag bürsteten sie sich die Haare, bis sie so schimmerten wie polierte Steine. Ob der König mich wählen wird?, fragte sich Ester.<br/>Nach zwölf Monaten waren die Mädchen schließlich soweit, den König treffen zu können. Als Ester an der Reihe war, stand sie vor ihm und bat nur um das, was Hegai ihr aufgetragen hatte.<br/>König Ahasveros liebte Ester mehr als alle anderen Mädchen. Sie war nämlich nicht nur schön, sondern auch gescheit. Er wusste, dass er seine Braut gefunden hatte. Er setzte ihr die königliche Krone auf das Haupt und ernannte sie so zur Königin. Das Königreich Persien hatte endlich wieder eine Königin! – Folie 4
5
Ester lebte nun also im Palast – und Mordechai verdingte sich in dieser Zeit als Wächter am Königstor. Dieses war ein großes Gebäude in der Nähe des Palastes, wo Menschen wichtige Anliegen vorbrachten und auf eine Audienz beim König warteten.<br/>Eines Tages, als Mordechai vor dem Tor saß, hörte er zufällig, wie zwei Männer einen Mordplan gegen König Ahasveros ausheckten. Und diese Männer waren auch noch die Diener des Königs!<br/>Mordechai war ein treuer Diener seines Königs. Er musste schnell etwas tun! Er schickte eine dringliche Botschaft an Ester, in der er die Mordpläne der Diener beschrieb. Ester gab dies an den König weiter.<br/>König Ahasveros war entsetzt. „Wie können es meine Diener wagen, mich töten zu wollen?!“, sagte er. Die beiden Männer wurden festgenommen und gehängt, und ein Bericht des Vorfalls wurde für das königliche Berichtsbuch erstellt. Doch Mordechai erhielt keine Belohnung. – Folie 5
6
König Ahasveros konnte das Königreich Persien nicht allein regieren. Er wählte einen Mann namens Haman, der ihm dabei helfen sollte, wichtige Entscheidungen zu treffen. „Jeder im Königreich muss sich vor Haman verbeugen und seine Anweisungen befolgen“, verkündete der König.<br/>Haman war grausam, unbarmherzig und selbstherrlich. Immer wenn er am Königstor vorbeiging, verbeugten sich alle vor ihm. Nun, fast alle: Mordechai tat es nicht. „Ich bin Hebräer. Ich verbeuge mich nur vor Jah, dem Gott von Abraham, Isaak und Jakob“, sagte er.<br/>Haman stammte von den Amalekiten ab, den alten Feinden der Hebräer. Er beschloss an diesem Tag, Mordechai umzubringen. „Wenn dieser Mann sich nicht vor mir verbeugen will, werde ich ihn und alle Hebräer im Königreich vernichten“, sagte er. – Folie 6
7
Haman grübelte, wie er die Hebräer am besten vernichten konnte. Schließlich schmiedete er einen schrecklichen Plan: Er verbeugte sich vor König Ahasveros und sagte: „Es gibt Menschen in deinem Königreich, die ihre eigenen Gesetze haben. Sie missachten deine Gesetze und stiften Unruhe. Wenn du sie vernichtest, werde ich deine Schatzkammern mit Silber auffüllen.“<br/>König Ahasveros saß oben auf seinem Thron und lauschte diesen Worten. Dann nahm er einen Ring von seinem Finger und gab ihn Haman. „Tu mit diesen Leuten, wie es dir beliebt“, sagte er.<br/>Haman grinste boshaft. Der Königsring erlaubte es ihm, zu tun, was er wollte. Er konnte sein Glück kaum fassen. <br/>Bevor der König seine Meinung ändern konnte, verfasste Haman ein neues Gesetz, in dem stand, dass innerhalb eines Jahres alle Hebräer – junge und alte, Frauen und Kinder – getötet und ihre Besitztümer geplündert werden sollten. Das Gesetz trug das Siegel des Königsringes und war deshalb unantastbar. – Folie 7
8
Als Mordechai von Hamans neuem Gesetz erfuhr, legte er ein schlichtes Leinengewand an und strich sich mit Asche ein, als Zeichen seiner Trauer. Dann ging er laut wehklagend durch die Stadt, bis er das Königstor erreichte. Er wusste, dass die Hebräer in großen Schwierigkeiten steckten.<br/>Ester hörte davon, dass Mordechai sich vor dem Königstor aufhielt. Sie sandte einen Diener, um zu erfahren, was geschehen war. Mordechai erzählte dem Diener alles, auch über das viele Geld, das Haman dem König versprochen hatte.<br/>Mordechai gab dem Diener eine Abschrift des Gesetzes. „Gib dies Ester“, sagte er. „Sag ihr, sie soll vor den König treten und ihn anflehen, ihr Leben und das ihres Volkes zu verschonen.“ – Folie 8
9
Ester hatte Angst davor, beim König vorzusprechen. Sie schickte eine Nachricht an Mordechai. „Jeder, der ohne Erlaubnis vor den König tritt, wird zum Tode verurteilt, es sei denn, der König hält sein goldenes Zepter.“<br/>Mordechai wusste, dass Esters Leben in Gefahr war, doch er sah keinen anderen Weg zur Rettung der Hebräer. Er ließ Ester ausrichten: „Glaube nicht, dass dir nichts passieren kann, nur weil du die Königin bist. Du musst den König aber bitten, unser Volk zu verschonen. Und wer weiß: Vielleicht ist genau dies deine Bestimmung …“<br/>An diesem Abend stand Ester auf ihrem Balkon und sah auf Susan herab. Ihr Herz schlug wild vor Angst. Sollte sie ihr Leben aufs Spiel setzen, um ihr Volk zu retten?<br/>Schließlich fällte sie eine Entscheidung. Sie sandte eine Nachricht an Mordechai: „Versammle alle Hebräer in Susan“, stand dort. „Esst nichts und trinkt nichts, drei Tage lang. Meine Diener und ich werden ebenso fasten. Danach werde ich vor den König treten. Wenn ich dann sterben muss, ist es eben so.“ – Folie 9
10
Drei Tage später kleidete sich Ester in ihre schönen königlichen Gewänder und ging ins Innere des Palastes, um beim König vorzusprechen. Ihre Angst war noch größer als vorher.<br/>Doch Esters Sorgen waren unbegründet. Als der König seine schöne Frau sah, freute er sich. Er streckte ihr sein goldenes Zepter entgegen und sagte: „Was wünscht du? Egal was es ist, du sollst es bekommen.“<br/>Ester atmete erleichtert auf. Sie trat hervor und berührte das goldene Zepter behutsam. „Bitte komme zu einem Festmahl, das ich für dich bereitet habe. Und lade Haman ebenfalls ein.“<br/>Einige Stunden später fanden sich der König und Haman beim Festmahl der Königin ein. Während des Essens fragte er König Ester: „Was ist dein Wunsch?“ Ester antwortete: „Komm morgen mit Haman zu einem weiteren Festmahl. Dann werde ich es dir erzählen.“ – Folie 10
11
Haman plusterte sich auf. Er war stolz darauf, dass er mit dem König von Persien dinierte. Als er nach Hause kam, brüstete er sich vor seiner Frau und seinen Freunden mit seiner Herrlichkeit.<br/>„Die Königin hat mich zu einem weiteren Festmahl eingeladen“, sagte er. Dann fiel ihm Mordechai ein, und er seufzte. „Aber das ist bedeutungslos, solange dieser Mensch noch am Leben ist.“<br/>Hamans Frau hatte eine gemeine Idee. „Du könntest einfach einen Galgen bauen“, sagte sie. „Und morgen bittest du den König um Erlaubnis, Mordechai zu hängen. Danach kannst du ganz unbeschwert zum Festmahl gehen.“<br/>Haman rieb sich die Hände. „Eine hervorragende Idee!“, sagte er voller böser Vorfreude. „Genauso machen wir’s.“ Noch am selben Tag ließ er einen Galgen errichten. – Folie 11
12
In dieser Nacht warf sich der König in seinem Bett hin und her. Er konnte einfach nicht schlafen. Um die Zeit totzuschlagen, bat er seine Diener, ihm aus dem königlichen Berichtsbuch vorzulesen. Als der Diener vorlas, dass Mordechai dem König das Leben gerettet hatte, fragte der König: „Und wie wurde er dafür belohnt?“<br/>„Bisher noch gar nicht“, antwortete der Diener. <br/>In diesem Moment kam Haman zum Palast, um den König zu sehen. Bevor <br/>er überhaupt den Mund öffnen konnte, sagte der König zu ihm: „Wie soll ich einen Mann belohnen, den ich auszeichnen möchte?“<br/>Haman war so selbstherrlich, dass er sofort glaubte, der König meine ihn selbst. „Dieser Mann ist ein Held!“, sagte er deshalb. „Kleide ihn in königliche Gewänder, setzte ihm eine Krone auf und lasse ihn auf einem Pferd durch die Stadt reiten.“ – Folie 12
13
Zu Hamans Überraschung sagte der König nun: „All das gebührt Mordechai.“ Haman starrte den König ungläubig an. Er konnte kaum glauben, was er da gehört hatte. So war das nicht geplant gewesen!<br/>Haman hatte keine Wahl, er musste dem König gehorchen. Und so kleidete er Mordechai mit knirschenden Zähnen in feinste Gewänder, setzte ihm eine Goldkrone auf uns führte ihn auf einem Pferd durch die Straßen von Susan.<br/>Zuerst kamen die Trompeter, gefolgt von den Bannerträgern und einer kleinen Gruppe Fußsoldaten. Hinter ihnen ritt Mordechai auf des Königs bestem Pferd.<br/>Die Menschen standen am Straßenrand, um Mordechai zu sehen. „Dieser Mann wurde vom König ausgezeichnet!“, rief Haman der Menge zu. Die Leute lachten. Jeder wusste, dass Haman Mordechai nicht ausstehen konnte. – Folie 13
14
Später am selben Tag gingen Haman und der König zum Festmahl, das Ester bereitet hatte. Während sie aßen und tranken, fragte der König Ester erneut: „Was wünscht du? Ich werde dir jeden Wunsch erfüllen.“<br/>Ester antwortete: „Jemand möchte mich und alle Hebräer im Land vernichten. Bitte beschütze uns.“ Der König warf die Hände über dem Kopf zusammen. <br/>„Wer würde so etwas tun?“, rief er. Ester zeigte direkt auf Haman. „Unser Feind ist der hinterlistige Haman!“<br/>„Was?!“, donnerte der König. Er knallte seinen Weinbecher auf den Tisch. „Hat mein treuer Diener mich hereingelegt?“ Er stand vom Tisch auf und verließ tobend den Raum. <br/>Haman erbleichte. Seine Knie wurden butterweich. Er wusste, dass er im Schlamassel steckte. Er warf sich zu Esters Füßen nieder und flehte um sein Leben. „Bitte töte mich nicht“, jaulte er. – Folie 14
15
Doch es war bereits zu spät. Als König Ahasveros zum Festmahl zurückkehrte und erfuhr, dass Haman sogar einen Galgen für Mordechai errichten lassen hatte, sagte er: „Hängt Haman dort auf!“ Und so geschah es, dass der böse Haman noch am selben Tag starb, so wie es der König befohlen hatte.<br/>Ebenfalls an diesem Tag gab der König Hamans Haus und Besitztümer an Ester. Dann nahm er den besonderen Königsring von seinem Finger und gab ihn Mordechai. „Du bist ein guter Mann“, sagte der König, „und ich brauche deine Hilfe beim Regieren.“<br/>Er setzte Mordechai eine Goldkrone auf und kleidete ihn in feine Gewänder. Und von diesem Tage an wuchs das Ansehen von Mordechai im Königreich Persien immer mehr.<br/>Ester hatte nicht vergessen, dass die Hebräer noch immer in großer Gefahr schwebten. Mit Tränen in den Augen fiel sie dem König zu Füßen und flehte ihn an, die Hebräer zu verschonen. – Folie 15
16
König Ahasveros willigte schnell ein. Er ließ ein neues Gesetz ausrufen, dass es den Hebräern erlaubte, sich gegen ihre Feinde zu wehren. Boten ritten <br/>in Windeseile in jeden Winkel des Landes, um Abschriften des Gesetzes zu verbreiten.<br/>Als die Hebräer vom neuen Gesetz erfuhren, freuten sie sich sehr. Sie feierten ein großes Fest und ließen es sich gutgehen. Und einige Zeit später, an dem Tage, an dem sie hätten sterben müssen, geschah genau das Gegenteil: Die Hebräer versammelten sich in kleinen und großen Städten und vernichteten ihre Feinde.<br/>Zur Feier dieses Sieges schickten Ester und Mordechai Briefe an alle Hebräer im Königreich. Dort stand, dass sie diesen Sieg über ihre Feinde immer <br/>in Erinnerung behalten sollten. Jah hatte die Königin von Persien dazu auserwählt, Sein Volk zu retten. – Folie 16
17
©Bible Pathway Adventures – Folie 17