Wir verwenden Cookies, um allgemeine Besucherstatistiken zu erfassen, jedoch keine personenbezogenen Daten. Datenschutzerklärung

3D-Reise – Vom Teich Siloah zum Tempel

Ein 3–D-Rundgang vom Teich Siloah noch zum Tempel.
Beigesteuert von Immersive History
1
Pilger, die zu den großen Festen nach Jerusalem kamen, kamen oft von Süden und stiegen zum Tempel hinauf. Der Weg von Betanien, wo Jesus sich oft aufhielt, führte ihn oft hier entlang. Der Hügel im Vordergrund ist der Ölberg, und das Tal zwischen diesem Berg und der Stadtmauer ist das Kidrontal. – Folie 1
2
Beim Eintreten durch das Stadttor sahen die Menschen den Süßwasserteich von Siloah. Er wurde vor etwa 2.700 Jahren während der Herrschaft von König Hiskia erbaut und vor der Herrschaft von Alexander Janäus (103–76 v. Chr.) wiederaufgebaut. Laut dem Jerusalemer Talmud (Hagiga) war der Teich von Siloah der Ausgangspunkt für die jährliche Pilgerfahrt nach Jerusalem, von wo aus sie zu Fuß zum inneren Vorhof des Tempelbergs aufstiegen, um dort eine Opfergabe darzubringen. Siloah bedeutet „sanft fließendes Wasser“, doch nach Jesaja 12,3 wurde der Teich als „Brunnen des Heils“ bekannt. – Folie 2
3
Der Teich Siloah diente als ritueller Reinigungsplatz, und Pilger wuschen sich hier, bevor sie zum Tempel aufstiegen.<br/>Jesus wies einen Blinden an, dorthin zu gehen und sich zu waschen. Als er dies tat, konnte der Blinde sehen (Johannes 9,1-12). – Folie 3
4
Während des Laubhüttenfestes (Sukkot) schöpften die Priester jeden Tag im Morgengrauen in einem goldenen Gefäß Wasser aus dem Teich Siloah und trugen es unter großer Freude die Stufen zum Tempel hinauf. Das Wasser wurde mit großer Zeremonie heraufgebracht. Das Schofar wurde geblasen, und die Pilger, die zum Fest nach Jerusalem gekommen waren, schwenkten ihre Palmzweige, während die Priester das Wasser um den Altar trugen. Das große Hallel (Psalm 113-118) wurde rezitiert. – Folie 4
5
Im Talmud heißt es: „Wer die Freude an der Wasserschöpfungsstätte nicht erlebt hat, hat in seinem Leben noch nie Freude erlebt.“ Später am Abend gossen die Priester das aus dem Teich Siloah geschöpfte Wasser in einem großen freudigen Ereignis, bekannt als das „Ausgießen des Wassers“ (nisuch hamayim), auf den Altar. Das Trankopfer wird im Talmud als „Zeit unserer Freude“ bezeichnet. – Folie 5
6
Die Stufenstraße vom Teich Siloah zum Tempel wurde in der frühen Römerzeit angelegt und führte zur südwestlichen Ecke des Tempels. Ein Abzweig nach rechts führte zu den Südeingängen des Tempels. Archäologen haben unter dieser Straße eine Münze aus der Zeit des Pontius Pilatus entdeckt. – Folie 6
7
Die Stufenstraße überwand einen Höhenunterschied von 115 Metern. Der Aufstieg von 655 Metern Höhe am Teich Siloah auf 725 Meter Höhe am südlichen Tempeleingang dauerte etwa 30 Minuten. – Folie 7
8
Die Straße war 8 Meter breit und vom Teich Siloah bis zum Tempelberg 634 Meter lang. Sie folgte dem Zentraltal oder Tyropöontal (auch bekannt als „Tal der Käsemacher“), das den Berg Morija vom Berg Zion trennte. Er war eine der Hauptverkehrsadern des antiken Jerusalem und beherbergte einst einen geschäftigen Straßenmarkt. Archäologen haben entlang der Strecke zahlreiche Münzen, Gewichte und sogar einen speziellen Wiegetisch gefunden. – Folie 8
9
Das große Gebäude links von dieser Strecke ist das Hippodrom, das Herodes der Große für Pferde- und Wagenrennen erbaute. – Folie 9
10
Wenn sich die Menschen dem Tempel näherten, konnten sie ihn durch das Doppel- oder Dreifachtor in der südlichen Tempelmauer betreten. Am beliebten Eingang des Doppeltors befand sich ein rituelles Badehaus. – Folie 10
11
Sowohl das Doppel- als auch das Dreifachtor hatten Treppen, die zum Tempelhof hinaufführten. – Folie 11
12
Diese Ansicht des Tempels zeigt den Palast des Herodes von Westen. Wer sich der südwestlichen Ecke näherte, konnte über Stufen die königliche Stoa und anschließend den Tempelhof erreichen. Dieses Tor ist heute als Robinsons-Bogen bekannt, benannt nach dem Archäologen, der es entdeckte. Man konnte den Tempel auch über die erhöhte Straße von der Oberstadt aus über den heute als „Wilsons-Bogen“ bezeichneten Weg betreten (ebenfalls benannt nach dem Archäologen, der ihn entdeckte). Es gab zwei weitere Eingänge in der Westmauer des Tempels. – Folie 12
13
Im Tempelhof angekommen, befanden sich die Menschen im Vorhof der Heiden, zu dem alle Nationalitäten Zutritt hatten. Näher am Tempel befand sich eine niedrige Steinmauer, der „Soreg“. Sie hatte Eingänge, die nur Juden passieren durften. Heiden wurden in Hinweisen gewarnt, dass das Betreten des „Soreg“ zum Tode führen würde. – Folie 13
14
Vor dem Heiligtum befand sich der „Vorhof der Frauen“, der so genannt wurde, weil es der dem Heiligtum nächste Vorhof war, den jüdische Frauen betreten durften. – Folie 14
15
Nur rituell reine Männer durften das große Nikanor-Tor am Westende des Vorhofs der Frauen vor dem Heiligtum passieren. Hier durften sie in einem schmalen, aber weiten Bereich, dem sogenannten „Vorhof Israels“, vor dem Altar stehen. – Folie 15
16
Dem Wasserschöpfen aus dem Teich Siloah während des Laubhüttenfestes (Sukkot) gingen nächtliche Familienfeiern im Vorhof der Frauen und den umliegenden Vorhöfen voraus. Leviten spielten Instrumente, Weise jonglierten mit Fackeln und riesige Öllampen erleuchteten die ganze Stadt.<br/>Vier große Lampen mit je vier Ölschalen erleuchteten den Vorhof der Frauen.<br/>Gesang und Tanz dauerten bis zum Morgengrauen, dann begab sich eine Prozession zum Teich Siloah, um „mit Freude Wasser zu schöpfen“. – Folie 16
17
Beim Laubhüttenfest (Sukkot) bestiegen der Hohepriester und sein Gehilfe den Altar. Das Volk begann zu singen: „Wir wollen mit Freuden Wasser schöpfen aus dem Brunnen des Heils“ (Jesaja 12,3). Der Hohepriester nahm sein goldenes Gefäß und goss das Wasser zusammen mit Wein aus einem anderen Gefäß auf den Altar. – Folie 17
18
Am letzten Tag dieser Zeremonie, bekannt als „Hoshana Rabba“ (Große Erlösung), wurde das Wasser siebenmal um den Altar gegossen. An diesem Tag verkündete Jesus: „Wer Durst hat, der komme zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen“ (Johannes 7,37-38). – Folie 18
19
Folie 19